Behandlung

Reparatur der Rosenvene oder Venenklappen-Behandlung München

Seit den späten 80er Jahren existiert ein Operationsverfahren, bei dem die Mündung der Großen Rosenvene (Vena saphena magna) repariert werden kann.

An der Stelle, an welcher die oberflächliche Große Rosenvene (= vordere, lange oberflächliche Stammvene) in die tiefe Vene (Vena femoralis, Beinvene) einmündet, liegt eine Mündungsklappe, welcher bei der Entstehung einer Varikose besondere Bedeutung zukommt: Meist beginnt hier – wegen einer Undichtigkeit eben dieser Klappe – der krankhafte Rückstrom des Blutes nach unten in die Große Stammvene.

Die Folge davon ist eine krankhafte Erweiterung des relativ dünnen Gefäßes durch die ungewohnte Blutmenge und damit automatisch die Unwirksamkeit weiterer Klappen in dem nun zu weiten Gefäß. Die Erkrankung und die Erweiterung des Gefäßes schreiten so immer weiter nach unten fort.

Da man natürlich versucht, jedes Gefäß zu erhalten und zudem die Große Rosenvene ein ideales Transplantat in der Herz- und Gefäßchirurgie darstellt, will man diese Vene möglichst schonen. In Fällen, in denen sich die Aufweitung der Stammvene noch nicht extrem ausgebildet hat und noch keine starken Varizen vorliegen, insbesondere dann, wenn sich die Erkrankung und Erweiterung der Vene noch auf die letzten (oberen) Zentimeter der Großen Rosenvene beschränkt, kann man optional ein Operationsverfahren anwenden, das hier oft Abhilfe schafft:

• Dazu wird eine Manschette aus Dacron® um die Mündungsstelle der Vena saphena magna so gelegt, dass diese dadurch wieder auf eine normale Weite eingeengt wird.
• Dabei wird über einen Leistenschnitt in Narkose oder eventuell auch örtlicher Betäubung die Venenkreuzung („Crosse“) aufgesucht, die Mündung freigelegt und dann mit der Manschette aus Dacron® umgeben.

Das Verfahren wird nach dem Erstbeschreiber „Jessup-Verfahren“ oder medizinisch auch „extravaskuläre Valvuloplastie“ genannt.
Es gibt keine großen wissenschaftlichen Studien zu den Langzeitergebnissen und die bisher erhobenen Untersuchungen zeigen sehr unterschiedliche Erfolgsraten. In vielen Fällen konnte sich das behandelte Gefäß erholen und der (im Ultraschall gemessene) Durchmesser ging wieder auf weitgehend normale Werte zurück. In anderen Fällen, zeigte die Operation keine wesentlichen positiven Effekte und es musste sekundär doch die Saphena magna-Vene entsprechend entfernt werden.
Der Eingriff ist allerdings verhältnismäßig klein und weist keine überproportional hohen typischen Risiken auf. Allerdings ist er mit der Einbringung von (einer relativ geringen Menge) von Fremdmaterial verbunden und kann zu Vernarbungen im Bereich der Venenkreuzung („Crosse“) führen, die einen späteren offenen Eingriff erschweren können (z.B. die offene „Crosssektomie“). Das Radiowellenkatheterverfahren hingegen bleibt davon weitgehend unberührt (hier wird ja der Schnitt an der Crosse vermieden) und kann normal ausgeführt werden.
In geeigneten Fällen bieten wir das Verfahren ambulant und stationär an.