Erkrankungen

Pelvic Congestion Syndrom (PCS) – Erweiterte Venen im Becken – Venöse Beckenstauung München

Wichtiger Hinweis:

Werte Besucherin, werter Besucher,

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir KEINE PCS-Diagnostik und PCS-Behandlungen mehr vornehmen. Es handelt sich dabei um ein derart komplexes Krankheitsbild, dass wir in unserer Praxis nicht die Möglichkeit haben, ein PCS-Syndrom voll umfänglich darzustellen. Nur in Extremfällen können wir die Ovarialvene ausreichend sicher in der Sonographie (Ultraschall) darstellen, d.h. wenn sie extrem vergrößert ist.
Da dies nur recht selten der Fall ist, müssen wir betroffene Frauen wieder weiter verweisen. Das ist für beide Seiten frustrierend, weshalb wir uns entschlossen haben, Betroffene direkt an größere Kliniken (z.B. Bochum) zu verweisen, wo man unmittelbar noch weitere diagnostische Schritte (selektive Katheterangiographie) durchführen – und nötigenfalls gleich in derselben Sitzung (!) die kranke Ovarialvene verschließen kann.

 

Was ist ein Pelvic Congestion Syndrom?

Das Pelvic Congestion Syndrom (PCS) ist eine Beckenvenenerkrankung. Sie stellt eine krankhafte Erweiterung der weiblichen Beckenvenen dar. Obwohl rund 30 Prozent aller Frauen mit chronischen Unterbauchschmerzen unter einem Pelvic Congestion Syndrom leiden, bleiben die Krampfadern (erweiterte Venen) im Becken oft unerkannt. Die Erkrankung war bis vor einigen Jahren als solche noch nicht bekannt. Dabei ist der chronische Beckenschmerz ein häufiges Problem von prämenopausalen Frauen und für rund 10 Prozent aller Besuche beim Gynäkologen verantwortlich. Als prämenopausal wird die gesamte fruchtbare Phase vor dem Beginn der Wechseljahre bezeichnet. Die Erkrankung tritt insbesondere an der Eierstockvene (meistens links) auf und gehäuft bei:

• Mehrfachgebärenden (aber: genauso oft tritt es auch bei Frauen auf, die noch nicht geboren haben)

• großen und oft schlanken (nicht zwingend) jüngeren Frauen

Wie äußert sich die Pelvic Congestion Syndrom?

Meist treten folgende Symptome einzeln oder als Gruppe auf:

• Chronische Unterbauchschmerzen beim Sitzen und Stehen, die sich kurz vor Eintritt der Menstruation verstärken
• Schamlippenkrampfadern
• Hämorrhoiden
• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
• „Völlegefühl“ im Becken beim längeren Stehen und Sitzen
• Krampfadern, die bereits über der Leiste beginnen oder unter den Gesäßbacken und aus der Dammregion entspringen

venendiagnostik muenchen 02 - Pelvic Congestion Syndrom (PCS)

Wie kann ein Pelvic Congestion Syndrom diagnostiziert werden?

Der bisher übliche Weg der Diagnostik bei einem PCS ist: die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) und in Einzelfällen auch weiterführende Untersuchungen wie eine Kontrast-Kernspintomografie oder Kontrastcomputertomografie.
Auch eine farbcodierte Duplex-Sonografie (FCDS) zeigt bei der Untersuchung der Oberschenkel bereits erste Hinweise.
Sie wird dann in der Regel durch den Becken-Ultraschall mittels Vaginalsonde ergänzt und nötigenfalls durch eine Schichtbildtechnik wie die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder die Computer-Tomografie (CT).

In unserer Praxis steht Patientinnen mit dem Sonografiegerät ESAOTE (My Lab 9 exp) ein 3-D-High-End-Ultraschallgerät zur Verfügung, das dank einer extremen Verbesserung die Darstellung tiefer liegender Gefäßstrukturen erlaubt.  So können wir in vielen Fällen die ursächliche Erweiterung der Ovarialvene (Eierstocksvene, V. ovarica) bereits in unserem Institut mit einer einzigen Untersuchung nachweisen – ohne weitere Untersuchungen außer Haus zu veranlassen zu müssen. Dies stellt eine herausragende Verbesserung der Diagnostik dar.

Das High-End-Sonographiegerät ESAOTE My Lab 9 exp, welches bisher ansonsten nur in zwei großen deutschen Kliniken vorgehalten wird, erlaubt uns dabei auch den Einsatz eines sehr gut verträglichen, Sonografie-Kontrastmittels, mit dessen Hilfe wir die Strömungsverhältnisse im Beckenbereich noch exakter nachvollziehen können.

Wie kann das Pelvic Congestion Syndrom PCS behandelt werden?

Wie bei den meisten Erkrankungen mit defekten Venen, die das Blut nicht mehr weitertransportieren, sondern versacken lassen und so zu einem unnatürlichen und schmerzhaften (und gefährlichen) Stau führen, werden die betroffenen Venen ausgeschaltet.

Je nach Fall und Schwere der Erkrankung und Größe und Art der erkrankten Venen, kommen folgende Verfahren infrage:

  • Katheterverschluss mittels  „Coiling“ der Vene: Hier werden über einen Katheter eine oder mehrere feine Metallspiralen („Coils“) in die Venen gelegt, die diese „verstopfen“ und somit ausschalten
  • Schaumverödung unter Ultraschall oder CT
  • Endoskopische Operation mit Abtragung der Venen